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2. Fastensonntag, Die schönen Augenblicke festhalten (Lk 9.28 b - 36):Impuls der Woche

Liebe Leserinnen und Leser, Der zweite Fastensonntag führt uns auf den Berg der Verklärung. Die Evangelisten nennen diesen Berg nicht explizit, doch Origenes und Hieronymus sprechen vom Berg Tabor in der Nähe von Nazareth und dem See Gennesaret. Hier erleben Petrus, Jakobus und Johannes eine überwältigende Begegnung mit Jesus. Die Evangelisten beschreiben, wie Jesu Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider strahlend weiß wurden. Petrus, von diesem göttlichen Augenblick ergriffen, möchte drei Hütten bauen, um den Moment zu bewahren. Dies erinnert an den Wunsch, den Augenblick zu verewigen, wie es Faust ausdrückt: „Werd ich zum Augenblicke sagen: Verweile doch! du bist so schön!“
Katholisch in Köln-Mitte
Datum:
6. März 2025
Von:
Marion Vosen

Impuls

Fjodor Dostojewski schrieb, dass die Schönheit die Welt retten wird. Die Verklärung zeigt, wie wichtig es ist, für Momente der Schönheit empfänglich zu sein, auch für die Schönheit Gottes. In unserer hektischen Welt ist es wichtig, innezuhalten und die Schönheit um uns herum wahrzunehmen. Die Sensibilität eines Elia, der Gott in einer leichten Brise vorbeiziehen sieht, hilft uns, solche Momente nicht zu verpassen.

Die Fastenzeit 2025 bietet eine Gelegenheit, unser Tempo zu verlangsamen und unsere Sensibilität für das Schöne zu schärfen. Lassen wir uns von der Verklärung Christi inspirieren, um Momente der göttlichen Gegenwart in unserem Alltag zu erkennen und zu schätzen.

In diesem Sinne möchte ich das Gedicht von Silja Walter teilen, dass die Bedeutung der Verklärung poetisch fasst:

 

„Während du betest, Herr, strahlt dein Gewand wie von Sonne und Schnee.

Lass uns drei Hütten, Herr, bauen am Rand unserer Tage voll Weh.

Wie schön bist du, seliger Christus auf Tabor.

Wenn wir ermatten, Herr, hol uns herein in den Schatten voll Licht.

Lass uns dich schauen, Herr, Jesus, allein, von Gesicht zu Gesicht.

Wie schön bist du, seliger Christus auf Tabor.

So wirst du kommen, Herr, schon bricht aus dir dein urewiger Glanz.

Kommst du am Ende, Herr, glühen auch wir mit den Sonnen im Tanz

Wie schön bist du, seliger Christus auf Tabor.“

Möge diese Fastenzeit uns helfen, die Schönheit Gottes in unserem Leben zu entdecken und zu bewahren.

 

Schw. Andrea Spyra, Ordensfrau in der Pastoralen Einheit Köln-Mitte (St. Agnes)