Liebst du mich? – Vom Mut, Christus zu folgen:Impuls

Impuls
für den Namen Jesu Schmach zu erleiden“. Ein österlicher Mut, der ansteckt.
Im Evangelium begegnen wir dem Auferstandenen Jesus am See Tiberias. Wieder ist es Petrus, der im Mittelpunkt steht. Er springt ins Wasser, als er Jesus erkennt. Und Jesus stellt ihm eine einfache, aber tiefgreifende Frage: „Liebst du mich?“ Dreimal. Für jedes Mal, das Petrus ihn verleugnet hatte. Eine Frage, die heilt – und mit einem Auftrag - „Weide meine Schafe.“ - und mit einer Einladung "Folge mir nach" verbunden ist.
In diesen Tagen bewegt viele der Tod von Papst Franziskus. Er war ein Papst, der sich dieser Frage Jesu immer wieder gestellt hat. Nicht in der Pose der Macht, sondern im Dienst, in der Begegnung auf Augenhöhe mit Menschen am Rand und außerhalb der Gesellschaft. Nicht mit einfachen Antworten, sondern mit dem Mut zur Barmherzigkeit. Seine Liebe zu Jesus zeigte sich im Hören auf die Leidenden, im Ringen um Frieden, im Aufbrechen festgefahrener Strukturen. Auch er hat „für den Namen Jesu“ Widerspruch geerntet – und doch unbeirrt weitergefragt: Wo ruft uns Jesus heute?
Das anstehende Konklave ist deshalb kein bloßer Verwaltungsakt. Es ist ein geistliches Geschehen – getragen von der Hoffnung, dass Gottes Geist wirkt. Nicht die lautesten Stimmen sollen sich durchsetzen, sondern die, die im Herzen hören, was Jesus heute fragt: „Liebst du mich?“ Und dann den Mut haben, wie Petrus damals zu antworten – und zu handeln.
Vielleicht ist das auch für uns eine Einladung in dieser Osterzeit: Nicht nur Zeugen des Glaubens zu bewundern, sondern selbst gerufen zu sein. Jesus fragt auch uns: „Liebst du mich – in deinem Leben, in deiner Familie, in deiner Gemeinde, in einer Welt voller Spannungen?“ Und vielleicht reicht schon ein erster Schritt, ein „Ja“, so tastend wie bei Petrus – um neu aufzubrechen.
Eine gesegnete Woche wünscht Ihr und Euer
Stefan Burtscher
Gemeindereferent an St. Severin und Gubbio in der Pastoralen Einheit Köln-Mitte