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24. Sonntag im Jahreskreis, :Impuls

Meditation zur Kreuzerhöhung Liebe Gemeindemitglieder, Am kommenden Sonntag feiern wir das Fest der Kreuzerhöhung. Dieses Fest im September geht auf Jerusalem zurück und reicht bis ins Jahr 335: Am 14. September, einen Tag nach der Weihe der Basilika über dem Heiligen Grab, wurde dem Volk in der neuen Kirche zum ersten Mal das Kreuz gezeigt – „erhöht“ – und verehrt. Auf den ersten Blick ...
Katholisch in Köln-Mitte
Datum:
11. Sept. 2025
Von:
Marion Vosen

erscheint das Kreuz wie ein Zeichen der Niederlage: Holz des Schmerzes, Werkzeug der Gewalt, Symbol des Todes. Doch Christus hat es verwandelt. Nun zeigt es, wie Gott wirklich ist: nicht fern, sondern nahe, mitleidend, umarmend. Wer auf das Kreuz schaut, erkennt die ausgestreckten Arme Jesu, die die ganze Welt umfassen.

Aber was bedeutet das Kreuz heute? Papst Benedikt XVI. sagte: „Nicht die Gewalt erlöst, sondern die Liebe. Die Welt wird durch den Gekreuzigten und nicht durch die Kreuziger erlöst. Die Welt wird durch die Geduld Gottes erlöst und durch die Ungeduld der Menschen verwüstet.“

Christus nimmt auf sich, was wir selbst nicht tragen können. Er führt aus Not und Dunkel hindurch zum Leben. Für uns ist das Kreuz ein Zeichen, das trägt und stärkt. Allein sein Anblick kann Mut schenken. Es spricht: Halte dich daran fest, wenn die Kraft schwindet. Gib den Zweifeln nicht nach, denn hier ist Gott dir nahe. Ein Balken weist zum Himmel, der andere zum Mitmenschen.

Wer Orientierung sucht, findet sie hier: im Blick auf Gott und auf den Menschen an seiner Seite. Das Kreuz öffnet den Horizont, es lässt nicht nur das Dunkel sehen, sondern auch das Licht, das von Golgota ausgeht. Es wird zum Schlüssel der Hoffnung. Wer sich darunter stellt, steht nicht allein. Wer es ergreift, findet Halt im Sturm. Und wer es im Herzen trägt, geht mit Christus den Weg in die Auferstehung.

So lasst uns das Kreuz erheben – nicht nur als Zeichen am Altar, sondern auch in unserem Herzen. Es ist der Weg der Liebe, die stärker ist als jede Gewalt, und der Weg, der uns zu Gott führt.

Schw. Andrea Spyra, Ordensfrau in der Pastoralen Einheit Köln-Mitte (St. Agnes)