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Dreifaltigkeitssonntag:Impuls

Seien Sie mal ehrlich gegenüber sich selbst sind: Wie sprachfähig sind sie im Glauben? Die Grundgebete haben wir vielleicht von Kindheit an gelernt. Die Eltern oder Großeltern haben sie uns beigebracht und mit uns trainiert: am Morgen, am Abend und am Mittagstisch. Aber wie sieht es aus, wenn wir uns mit der wichtigen Frage konfrontiert sehen: Woran glaubt ihr eigentlich? Wenn da gesprochen wird...
Katholisch in Köln-Mitte
Datum:
12. Juni 2025
Von:
Marion Vosen

vom Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist?

Zunächst möchte ich an diesem Dreifaltigkeitssonntag allen Mut zusprechen. Schon der heilige Augustinus hat gesagt, dass der Versuch, die heilige Dreifaltigkeit zu erklären, dem Bemühen eines Kindes gleichen würde, am Strand ein Loch auszuheben, um dort das Meer hineinfließen zu lassen. Wir befinden uns also mit unserer Sprachlosigkeit beim heiligen Augustinus offensichtlich in guter Gesellschaft.

Mir hilft immer, wenn ich mich in bestimmten, unterschiedlichen Situationen an bestimmte göttliche Personen wende – die drei sind eins und trotzdem ist mir, je nach Situation, die eine oder andere Person näher.

Wenn ich zum Beispiel die Schönheit der Schöpfung sehe oder die Geburt eines Kindes erfahre oder die Kreativität eines künstlerischen Menschen entdecken kann, wende ich mich gerne an Gott den Vater, der der Schöpfer von allem ist und der uns alles geschenkt hat, was wir haben. Der Vater ist der Schöpfer, der alles ins Dasein berufen hat und der mich mit der Wirklichkeit seiner Schöpfung und dieser Welt umarmt.

In anderen Situationen wende ich mich gern an Jesus Christus, vor allen Dingen da, wo es menschlich wird. Ich stelle mir dann oft die Frage, wie hätte Christus in dieser Situation gehandelt. Jesus zeigt uns Gott und das ganz menschlich. Deswegen ist Jesus Christus in allen menschlichen Fragen ansprechbar und als Berater und Hilfe anrufbar.

Um den Heiligen Geist bemühe ich mich gerne dann, wenn die Dinge einfach anders werden müssen. Vom Heiligen Geist wird in der Pfingstsequenz gesungen, dass er das Verhärtete weich und das Kalte warm macht usw. Er vermag Bestehendes aufzubrechen und Neues aufkeimen zu lassen. Wann immer ich das Gefühl habe, hier müsste aber etwas Geistreiches, Neues geschehen, bitte ich den Heiligen Geist um seine Hilfe.

Wie hat das der gute Frère Roger von Taizé noch einmal formuliert: „Was immer du auch vom Evangelium verstanden hast und wenn es noch so wenig ist, rede darüber und lebe es!“

Pfr. Dr. Dominik Meiering

Leitender Pfarrer in der Pastoralen Einheit Köln-Mitte